Letztmals gab es in Los Angeles Zeltstädte in der großen Depression nach der ersten Weltwirtschaftskrise von 1929.
Inzwischen befinden wir uns in der zweiten Weltwirtschaftskrise und deshalb ist klar, was mit den Zeltstädten in der Rezession bald folgt:
Das ist die zweite große wirtschaftliche Depression.
Nach Angaben der Los Angeles Times baut Los Angeles Zeltstädte für Obdachlose zum Preis von 44.000 US-Dollar pro Zelt und wird von Urban Alchemy, einer Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz in San Francisco, unterhalten.
Beim Bau einer neuen Zeltanlage in East Hollywood mit Genehmigung der Stadt legten die Beamten von Los Angeles Wert auf Geschwindigkeit über Kosten und zahlten Berichten zufolge 44.000 US-Dollar für jedes einzelne Zelt.
Also fast so viel wie ein neues Tesla Model Y.
Die Installation von Zäunen, Toiletten und Personaleinrichtungen für das Dorf belief sich auf rund 4 Millionen US-Dollar.
Nach Angaben der Los Angeles Times werden jährlich zusätzliche 3 Millionen US-Dollar für Catering-Dienste und Personal rund um die Uhr ausgegeben.
Die Anlage ist trotz des exorbitanten Preises nur vorübergehend geplant.
Sie liegt auf einem Parkplatz, der später zu Sozialwohnungen werden soll.
Da es jedoch noch viele Jahre dauern wird, bis dieses Projekt beginnen kann, hat die Stadt beschlossen, das Gelände zwischenzeitlich mit Zelten zu belegen.
Die Zeltgemeinschaft wird von Urban Alchemy, einer in San Francisco ansässigen Wohltätigkeitsorganisation, unterhalten, allerdings nicht ohne Kontroversen.
Als die Gruppe 2018 mit einem winzigen Budget anfing, stellte sie größtenteils ehemalige Straftäter ein, weil sie „die Fähigkeit hatten, Menschen in unvorhersehbaren Situationen zu durchschauen“.
Seitdem wird einigen dieser Mitarbeiter in Gerichtsverfahren Missbrauch vorgeworfen.
Nach der Expansion nach Portland und Austin im Jahr 2021 verdiente die gemeinnützige Organisation 51 Millionen US-Dollar.
Laut Urban Alchemy bietet es eine praktikable Möglichkeit, die 172.000 Obdachlosen in Kalifornien schnell und erschwinglich unterzubringen und bietet gleichzeitig weitere immaterielle Vorteile wie Sicherheit und Autonomie.
Die Zelte in der Anlage in East Hollywood sind von höherer Qualität als die, die man in einem normalen Campingbedarfsladen finden kann.
Vollmatratzen, Staufächer und hohe Holzplattformen sind vorhanden.
Seit der Eröffnung im Februar 2022 soll die Anlage nahezu ausgebucht sein.
In der Zwischenzeit hat die Organisation Coalition for Responsible Community Development ein Büro auf der anderen Straßenseite eröffnet, um diejenigen anzulocken, die an einer beruflichen Veränderung interessiert sein könnten.
Die Gruppe verfügt bereits über verschiedene Lagerdörfer, die über den gesamten Bundesstaat verteilt sind.
Während die Zeltstadthäuser im Süden von Los Angeles bescheidener sind und im Laden gekaufter Campingausrüstung ähneln, sind die in Culver City aus starkem weißem Segeltuch gefertigt.
Nach Angaben der Times sind nur 2 % der Besucher anschließend in eine dauerhafte Unterkunft umgezogen, eine Zahl, die Urban Alchemy auf den Mangel an billigem Wohnraum in der Stadt zurückführt.
Ungefähr 40 % der Obdachlosen in den Vereinigten Staaten leben heute ohne Obdach, gegenüber 31 % vor acht Jahren, als sie in Autos, Parks oder Bahnhöfen schliefen.
Das hört sich alles nicht mehr nach dem amerikanischen Traum an, den es in Wirklichkeit niemals gegeben hat.
Falls Sie noch Träume haben, dann sollten Sie diese rasch überprüfen, bevor Sie in der real existierenden Wirtschaftskrise aufwachen.
Es ist einfacher, falsche Schritte zu vermeiden, als diese später ausbaden zu müssen.
